Konstanze Caysa
Zum phonastischen Körper
Ein phonastischer Körper ist ein schreiender, begehrender, sich hingeben wollender, in eine bestimmte Perspektive drängender, ein sehnsüchtig-hoffender Körper. Er schreit im noch unverstandenen Rausch nach Potentialen seiner Selbstmacht, nach der Entlastung von belastendender Reflexion, nach dem (selbst-)sicheren Weg des Empraktischen, als leidabhängiger Körper, dessen Sehnsucht auf eine gerichtete Intensivierung der Lust, der er sich in unreflektierter Entspannung hingeben kann, zielt.
Dieses Kommende, Neue, nachdem der phonastische Körper schreit, indem er sich durch eine Zustandsveränderung selbst überwinden will, kann ihn in verschiedener Weise anziehen. Es ist eine in der Gegenwart wahrgenommene lustgerichtete Zukunftsintuition – eine heranwachsende, den Menschen mit der Welt verbindende und in ihm ihren Ausdruck findende Liebe. Es ist eine erlebte und vor-gestellte Kontagion, eine wesentliche Berührung, Ansteckung, ein Entflammen, dass sich sowohl zwischen Mensch und Mensch als auch zwischen Mensch und Welt entzünden kann.